Montag, 25. Mai 2015

Das tut weh!

Es geht heute um ein sensibles Thema, nahezu ein Tabu in unserer Gesellschaft.
Die Rede ist vom gerne totgeschwiegenen, mütterlichen Masochismus.
(Anti-Diskriminierungs-Autokorrektur: elterlicher Masochismus)
Noch nie davon gehört? Mag sein. Ich auch nicht. Aber es MUSS ihn geben. Der Beweise sind viele und andernfalls fällt mir absolut keine logische Erklärung dafür ein, warum die Menschheit noch nicht ausgestorben ist, sondern sich seit tausenden von Jahren – mehr oder weniger freiwillig (heutzutage mehr freiwillig) mit der Produktion und Aufzucht des Nachwuchses herumärgert. Herumschlägt. Beschäftigt. Vergnügt.


Die zartbesaiteten, empfindlicheren Gemüter und Seelen unter euch (es KANN sich also nicht um Mütter handeln) bitte ich explizit, an dieser Stelle jetzt und sofort das Lesen einzustellen. Am besten auch jene, die noch von der Familiengründung träumen. Sagt nicht, ich hätte euch nicht gewarnt. Es wird sehr blutig werden!

Sprechen wir zum Beispiel von mir. Ich habe einen Prinzessin Lilli Fee-Ohrwurm, der mir fast den Verstand raubt und einen blauen Zeh, der mich noch vor vier Wochen kaum einen Schritt ohne schmerzverzerrte Gesichtszüge gehen ließ.

D
er nerv-tötende Ohrwurm kommt vom neuen Mittagsschlaf-Ritual der Mäusezähnchen, der Bluterguss (fällt der Zehennagel ab? Bleibt er dran? Es bleibt spannend…) kommt von einer Teeflasche, die mir vor einem knappen Monat Mäusezähnchen 2 aus Jux und Tollerei und beachtlicher Höhe auf den Fuß fallen hat lassen. Fallen hat lassen ist nicht korrekt. Ich neige dazu, die besten Mädchen der Welt in Schutz zu nehmen. Richtig ist: Geworfen hat. Voller Freude.
Unsere heimliche Neigung zeigt sich schon in den aller frühesten Anfängen unserer Mutterschaft. War der Zeugungsakt in wenigen Fällen eventuell noch schmerzfrei (siehe Blümchen-Sex), lassen die Beschwerden danach nicht allzu lange auf sich warten. In der Regel (Hahaha, was für eine grandiose Wortwahl in ausgerechnet diesem Zusammenhang! Dabei ist die Regel für die nächsten 9 – 20 Monate  garantiert das Einzige, was uns nicht mehr quält) beginnen die kleineren und größeren Wehwehchen doch schon nach wenigen Tagen, steigern sich von Schwangerschaftswoche zu Woche und finden ihren fulminanten Höhepunkt in der Geburt. (Das sind dann schon keine Wehwehchen mehr und die Art der Niederkunft – natürlich oder chirurgisch oder wie in meinem Fall: halb/halb – spielt eine eher untergeordnete Rolle auf der Schmerz-Skala.)

Nachdem ich darauf bereits in einem meiner vorherigen Beiträge detailliert eingegangen bin, werde ich dieses Thema nun großzügig überspringen, auch um keine alten Wunden aufzureißen. (Was bin ich heute wieder eloquent!). Wer mehr darüber erfahren möchte, darf sich jederzeit vertrauensvoll an mich wenden. (Hier ertönt nun aus dem OFF meine dreckige Mörder-Lache.)

Ja, es tut so gut, wenn der Schmerz nachlässt. Aber die Freude über die allmählich wieder verheilenden, unteren weiblichen Organe währt nur kurz. Bald schon ziehen andere Genüsse einher, steinharte, heiße Knubbel in den Brüsten, flammende, weil überbeanspruchte Brustwarzen, Penetration des Trommelfells durch 3-Monatskolliken (ist überholt diese Theorie – ich weiß; Die Reizüberflutung des Neugeborenen oder „Das fehlende vierte Trimester“ hört sich aber im Ausdruck durch kindliches Dauergebrüll auch nicht besser an), Folter durch permanenten Schlafentzug, das Ende der Sexualität im Besonderen (spätestens jetzt) und Paarbeziehung im Allgemeinen – man sieht nach und nach ein, dass die bisher sogenannten „Grundbedürfnisse“ weit überschätzt wurden.
Ich gehe davon aus, dass es sich bei Einlings-Müttern ähnlich verhält, entbehre allerdings jeglicher Erfahrung hierzu, da uns das Glück (die Schmerzen, die Anstrengung, die Angst, die (Über-) Beanspruchung und Co) gleich doppelt ereilte(n).
Man möchte meinen, nach den ersten durchgestandenen Monaten wäre man schmerztechnisch aus dem Gröbsten raus. Leider weit gefehlt, liebe Freunde. Nun beginnen sich unzählige Stunden maternaler, gekrümmter Haltung beim Säugen des Nachwuchses, sowie das endlose Herumtragen und Heben desselben langsam im Rücken bemerkbar zu machen. (Zwillinge? Kinder in nahem Altersabstand? Einfach die Stundenzahl mit dem Faktor 1,5 bzw. 2 multiplizieren.)
Und bisher - meine lieben Eltern, Noch-Nicht-Eltern und Niemals-Eltern-Werden-Wollende – bisher war das alles passiv von der Leibesfrucht, respektive vom Kind, verursachter Schmerz! Mehr oder weniger passiv. Das Kind hat zumindest (noch) nichts davon willentlich oder gar absichtlich hervorgerufen. Aber wartet nur! Das kommt früher noch als es euch lieb ist.
Spätestens im Laufe der zweiten Hälfte des ersten Lebensjahres werdet ihr um zahlreiche Haare ärmer, dafür aber Kratzer, Bisse und Erfahrungen reicher aus eurer Mutterschaft (Elternschaft) hervorgehen. Was uns nicht umbringt, macht uns stärker – so lautet die Devise! Und glaubt mir, die kleinen Engel finden zielsicher (und selbst schlafend) eure empfindlichsten Stellen – beliebte Angriffsziele sind Zahnfleisch, Zunge, Nasenschleimhaut und die Bindehaut des elterlichen Auges.
Die kleinen Folterknechte entwickeln ihre Methoden kontinuierlich und erschließen sich nach und nach auch die Welt der Werkzeuge. So werden zum Beispiel mütterlicher Ohrschmuck/Piercings schlichtweg im Handumdrehen und völlig narkosefrei entfernt, die Eltern mit ihrem eigenen Halsschmuck nahezu erwürgt, die Anwendung der Daumenschraube wird perfektioniert und aus Spaß oder Wut (die Emotionen liegen nie wieder so nah beieinander wie in diesem Alter) wird sich schon mal auf Hals/Gesicht der Mutter gesetzt und dieses dann (wenn sie nicht im Pampers-Mief erstickt ist) mit der flachen Hand/dem Schneebesen unsanft bearbeitet.
Als wenn all dies noch nicht genug wäre, produzieren die süßen Wonneproppen zudem die grausamsten Gerüche, die schrecklichsten Geräusche, veranstalten die brechreiz-erregendsten Experimente und haben bei alldem immer ein unfehlbares Gespür für den besten Moment.
Unsere Mäusezähnchen sind erst 15 Monate alt, aber ich hab mir sagen lassen, es würde ,mit der Zeit nicht besser werden. Im Gegenteil sogar. Die Schmerzen und Strapazen für die elterlichen Sinnesorgane verändern sich zwar kontinuierlich, von Phase zu Phase wird aber das Eine durch das Andere abgelöst und Zeit zum Aufatmen gibt es kaum.  Oft macht man drei Kreuze vor Dankbarkeit darüber, dass ein „Sprung“ (wie es im Fachjargon so treffend heißt) geschafft ist und weiß noch nicht, dass man soeben vom Regen in die Traufe gekommen ist.
Und wenn die körperlichen Schmerzen allmählich nachlassen und die Erinnerung daran nach und nach verblasst, dann liebe Freunde, DANN, dann denkt man entweder über ein weiteres niedliches Baby nach oder aber/und die elterlichen Schmerzen wandeln sich erneut und werden zunehmend seelischer Art. Schmerzen beim Blick aufs Konto, Abnabelungsschmerz, Trennungsschmerz, durchwachte Nächte, weil das Kind das erste Mal im Ferienlager oder im Ausgang ist, ständige Kopfschmerzen, weil das Kind „da jemanden kennengelernt hat“, und, und, und… Ich werde darüber berichten, sobald ich etwas mehr aus eigener Erfahrung dazu sagen kann.
Sind wir Mütter/Eltern nun wirklich Märtyrer oder gar Masochisten oder schlicht der rein biologischen Arterhaltung unterworfen? Warum tun wir uns das alles (und noch viel, viel mehr) sonst eigentlich an? Die Antwort ist so simpel, wie befriedigend:
Ganz einfach: Weil wir – trotz Allem – unsere Kinder – über Alles - lieben.

Sonntag, 24. Mai 2015

Vorsicht Schlüpfrig!

Alles fing damit an, dass Mäusezähnchen 2 beim samstäglichen Supermarkteinkauf überraschend von einem unerträglichen Hungergefühl überwältigt wurde und kurzerhand (also im wahrsten Sinne des Wortes "kurzer Hand") hinter sich in den überfüllten Einkaufswagen griff und begann, das nächstbeste Lebensmittel zu verspeisen.
Das nächstbeste Lebensmittel war ein halbes Pfund Butter. Es schien zu munden. Als ich den kleinen verzweifelten Mundraub nämlich entdeckte, fehlte schon ein beachtliches Stück und das Kind war noch am Essen. Ihr wisst ja – an so einer Samstagsnachmittagsdiscounterkassenschlange gerät man schon mal in Hektik beim DieSachenSchnnelleraufsBandschmeißenalsdieKassiererineinscannt.

Wenigstens: Der gröbste Hunger war fürs Erste gestillt und mein gewiefter Versuch, die Butter an der Kasse noch umzutauschen: „Irgendwas stimmt nicht hiermit – sieht aus, als wären da wirklich ZAHNSPUREN dran, das ist doch total eklig sowas!!!“ war misslungen.

Z
uhause rächte sich die anders geartete „Fettsucht“ dann in Form von Montezumas Rache (Diarrhoe für die Mediziner unter euch, Flitzekacke für diejenigen, die lieber in Bildern denken – ich meine, wir haben uns verstanden?) Jedenfalls waren der Papa und die Mama mit Gasmasken, Schutzanzügen, Feuerwehrschlauch und Mäusezähnchen 2 hinreichend ausgelastet, um Mäusezähnchen 1 notgedrungen zu ignorieren, welches sich derweil mit den – noch nicht geleerten – Einkaufskörben bestens amüsierte.

Vieles von dem, was sie vorfand, war verständlicherweise genau nach ihrem Geschmack (die Mäusezähnchen sind immerhin MAMAS Augensternchen und die MAMA hat ja unter dem starken Einfluss ihres eigenen guten Geschmackes eingekauft, Papa hat wie immer "nur" bezahlt) und wie es der Zufall wollte, entdeckte sie zwei wunderschöne große Flaschen, schleimigen, violetten und duftenden Inhalts, die sich auch noch ganz leicht öffnen ließen.

Vielleicht hatten sie auch die schrillenden Alarmglocken in ihrem süßen Näschen dazu getrieben, ein olfaktorisches Kontra-Programm zu dem der Schwester zu starten – wer weiß das schon, das Kind (MZ 1) spricht ja noch nicht. Die Schwester (MZ 2) übrigens auch nicht. Die besten Kinder der Welt sind gerade einmal 15 Monate alt – für diejenigen unter euch, die heute zum ersten Mal von uns lesen. Wobei MZ 1 ganze 60 Sekunden älter, 15 mm größer und etliche Dezibel lauter ist als MZ 2.

Zunächst verteilte MZ 1 also das eben entdeckte, wunderbar wohlriechende, wunderschön lilafarbene Gel nur in ihren Händen. *klatsch, klatsch, klatsch*. Dann schüttete sie einen wohldosierten kleinen See auf den Flurboden und verstrich das schillernde Zauberliquid (bitte von Kindern fernhalten!) emsig in ihrem Radius (soweit die Ärmchen reichen) im Kreis und den Schuhschrank hinauf.

Dann dachte sie sich wohl: „ Ach, was soll´s - wo wir schon dabei sind…!“, goss die restlichen 600 Milliliter des spaßigen Schleims auch noch dazu und erweiterte ihren Wirkungskreis, indem sie nun bäuchlings (vielleicht war sie beim emsigen Verstreichen auch einfach ausgerutscht) in ihrem Schlafanzug nebst Schlafsack im Kreis wischte und dabei den „Seifen-Engel“ machte.
Ihr kennt doch diese schönen Figuren, die man im Tiefschnee auf dem Rücken liegend durch das Öffnen und Schließen von Armen und Beinen – ähnlich einer „Hampelmann-Bewegung“ („Engel“ klingt indes viel schöner) – durch die Spuren, die sich abdrücken, bilden kann?


Als die Mama durch den übermächtig werdenden Lavendelduft und die verdächtige Stille endlich auf das Geschehen aufmerksam wurde, schlitterte sie MZ 1 sodann eiligst und in bester Eiskunstlauf-Manier, einen spitzen Schrei ausstoßend, entgegen. Bis zu diesem Abend wusste die Mama auch noch gar nicht, dass sie einen formvollendeten Spagat auf der Eis-, pardon - Seifenfläche auszuführen, in der Lage war. Sie hat es aber getan! Dank der besten Kinder der Welt wächst die Mama einfach nahezu täglich über sich hinaus.


Und die Mama sollte sich in ihrer Genialität sogar noch selbst übertreffen. Sie holte nämlich unter (ganz winzig-kleinen, harmlosen) Flüchen (ohne Altersbeschränkung!) alle Putzlappen, die der Putzschrank hergab hervor und begann, wie eine Wilde (die sie war) unter Zuhilfenahme von warmem Wasser, das flächendeckende Kunstwerk zu bearbeiten. Ganz. Tolle. Idee. (Könnte von mir sein und war es auch…)
Wisst ihr eigentlich, was eine Schaumparty ist?
Ja genau, normalerweise findet sowas in Diskotheken und im Bikini statt. Wir hatten das gestern schon. Bei uns Zuhause. In voller Montur. Kniehoch. Die Mädels hatten ihren Spaß. Immerhin. (Ich hingegen überlege schon wieder, in Zukunft auf die verhasste und altmodische, weil unhygienische Seife am Stück umzusteigen…)




Mittwoch, 20. Mai 2015

Du


Du warst schon bei mir, seit ich denken kann.
Ich kenne dich länger, als irgendjemanden auf dieser Welt.
Bei dir fühle ich mich immer in Sicherheit.
Wenn du in meiner Nähe bist, bin ich überall zu Hause.
Wenn du da bist, bin ich glücklich.
Du lachst am lautesten über meine Witze.
Du verstehst mich, ohne dass ich ein Wort sage.
Wenn ich dich höre, weiß ich, dass alles gut ist.
Mit dir an meiner Seite bin ich mutig.
Du tröstest mich, wenn ich traurig bin.
Du teilst alles mit mir, egal wie wenig du selbst hast.
Mit dir zu kuscheln ist wunderschön.
Wenn wir zusammen sind, kann uns nichts geschehen.
Mit dir gemeinsam gegen der Rest der Welt.
Stehst du neben mir, bin ich stark.
Spielst du mit mir, bin ich fröhlich.
Du bist der erste Mensch, den ich sehe, wenn ich meine Augen aufschlage.
Du bist der letzte Mensch, den ich sehe, bevor ich sie schließe.
Nur mit dir fühle ich mich ganz. Du bist meine beste Hälfte und ich deine.
Ich brauche dich. Ich hab´ dich so lieb. Ich werde immer für dich da sein.


Dein Zwilling.



Mittwochs-Tief (mit Schleife obendrauf)

Mein Wort zum Mittwoch lautet „Gähn“. Meine Augen werden von „Dontodent- Brush-Sticks“ am Zuklappen gehindert während ich mir diesen Text aus den Rippen leiere. Vor mir steht der vierte Kaffee des Vormittags. Mäusezähnchen 1 und 2 sind heute nach unserem morgendlichen, lustigen Planschvergnügen („Plansch-" für Drei, „-vergnügen“ für Zwei) schon vor 11.00 Uhr stehend K.O. gegangen und wollten freiwillig ins Bett.

Warum ich nicht die Gunst der Stunde nutze und mich ausruhe? Ich möchte mir was Gutes tun und endlich wieder bisschen für euch weiterschreiben? Nein, klingt so unehrlich. Hm… Vielleicht: Würde ich mich jetzt hinlegen, würde ich NIE WIEDER aufstehen! Ja, schon eher.

Und außerdem  spüren die Mäusezähnchen intuitiv, wenn sich ihre Mama „unbefugt“ tagsüber faul ins Bett legt und schlagen augenblicklich Alarm. Feuerwehr-Sirene 1 und 2 setzen ungefähr 10 Sekunden nach dem Schließen meiner Augen, um ebenfalls ca 10 Sekunden versetzt, nacheinander ein.

Warum die besten Mädchen der Welt heute so früh schon dermaßen erschöpft sind? Nein, das Bad vorhin war nicht zu heiß. „Ich bin doch kein Löli!“ (Sogar mein schwarzer Galgenhumor wandelt sich direkt proportional zum Grad meiner Müdigkeit langsam Richtung Schwyzerdütsch. Aber das ist gut so – schließlich möchte ich meine Mäuse auch noch verstehen, wenn sie mal anfangen zu sprechen und immerhin sind sie im Gegensatz zu mir waschechte Schweizerlein.)

Die Mäusezähnchen sind also an diesem Mittwochvormittag so „nudelfertig“
(da haben wir es wieder), weil sie die halbe Nacht an einer Überraschung für ihren Papa und ihre Mama gebastelt haben. Wahrscheinlich ein nachträgliches Mutter- und Vatertags Geschenk für uns. "Jööh, soo härzig!!!"
Ich hatte ehrlich gesagt so früh noch nicht mit einem Geschenk seitens der Kinder gerechnet. Weder so früh am Morgen, noch so früh im zarten Alter von 2 x 15 Monaten.

Unter dem Vorwand, Probleme beim Schlafen zu haben sind die Mäusezähnchen heute gegen 4.00 Uhr (MZ 1) und gegen 6.00 Uhr (MZ 2) nacheinander zu uns ins Elternbett gewandert.
Obwohl sie wirklich alles daran gesetzt haben, dass die Überraschung gelingt und sie sich partout nichts anmerken lassen wollten, konnte ich ihre Nervosität spüren. Mütter können das!

Vielleicht auch weil ich seit kurz vor 4.00 Uhr eh auch kein Auge mehr zu tun konnte. Ich war mit Händchenhalten, Flasche machen, Windelwechseln, mich totstellen und vielem mehr viel zu sehr beschäftigt, als dass ich hätte nochmal einschlafen können.


Das war natürlich Pech für die Mäusezähnchen, die ja Großes geplant hatten, was sie in meiner „Abwesenheit“ (im Land der Träume) erledigen mussten. Gegen 7.00 Uhr bin ich dann tatsächlich nochmal kurz weggenickt (trotz des Nachtlichtkabels, das mir um den Hals gewickelt wurde und trotz des Knäckebrots, das mir mehrfach ins Auge gestochen ward) und als ich erwachte, war die Überraschung perfekt!
Die Mäusezähnchen hatten liebevoll (schnell und leise wie die Heinzelmännchen) unser ganzes Schlafzimmer mit verschiedenen Geschenkpapierbahnen und Zellophan-Folien ausgelegt. So wunderschön! Wie das größte Geschenk, das ich jemals zu Gesicht bekam! Die Überraschung war total gelungen! Sogar der Crosstrainer (ihr habt mit ihm in meinem letzten Post bereits Bekanntschaft geschlossen) und das Bett waren verziert worden.
Weihnachten, Geburtstag, Ostern – wir hatten alles auf einmal und überall. Eigentlich stand dieser Mittwoch also unter einem guten Stern.

Wäre da bloß nicht dieses ewige „Gäääähn“…


Samstag, 16. Mai 2015

Satz mit X


Die Ernährung des Kleinkindes ist eine Geschichte voller Missverständnisse.

Beim Neugeborenen/Säugling hingegen ist es recht einfach: Entweder er/sie/es (das Baby) nimmt die Brust oder nicht oder er/sie/es trinkt den Schoppen oder eben nicht.

Für diejenigen unter euch, die mich noch nicht (oder nicht so gut) kennen – natürlich finde ich es gar nicht einfach. Ja, auch ich saß da mit 30 ml frischer, mühsam handgepresster Mumi ca 45 Minuten und flehte das frühgeborene und längst selig schlummernde Mäusezähnchen 1 (damals noch ohne Zähnchen) oder 2 an, doch noch EINEN Milliliter zu trinken. Am besten einen Milliliter für Mama, einen für Papa, einen für die Zwillingsschwester und einen jeweils für beide Omas und Opas…

Alle Tipps und Tricks habe ich durchexerziert. Anfeuern, hüpfen, tanzen, Witze erzählen… Sogar die Massage der Gesichtsmuskulatur (der des Kindes natürlich, was dachten Sie denn?) zur Anregung des natürlichen Saugreflexes. Das war ein Spaß sage ich euch – ein Spiel für die ganze Familie!

Und war dieser Fingerhut voll Milch endlich im Kind (im besten Fall wurden beide Kinder synchron „abgearbeitet“, kam er entweder in einem Schwall retour oder es war schon wieder Zeit für die nächste Mahlzeit. Zum Verzweifeln.

Ab dem 5. Oder 6. Monat brachen dann paradiesische Zeiten an – die Herausforderung bestand für die Elterntiere und die kommenden Monate nur noch darin, lieferwagenweise handelsübliche Babynahrung in Gläschen heranzuschaffen, zu öffnen, erhitzen und abwechselnd in den Mund von Mäusezähnchen 1 und 2 zu schaufeln. Abends einmal mit dem Hochdruckreiniger durchs Wohnzimmer gegangen und alle waren glücklich und zufrieden.

Die beiden besten Babys der Welt ernährten sich für ein knappes halbes Jahr nach dem Motto: „Und als sie sich durch ein Obst-Gläschen, zwei Getreide-Breie,
3 Bananen, 4 Kartoffeln in Spinat und 5 Karotten, fein püriert, gefuttert hatten, waren sie immer noch nicht satt“ (Die Raupe Nimmersatt).

Damals bestand mein größtes Problem darin, die Express-Betankung und Akkord-Löffelei in einem angemessenen Tempo durchzuführen, welches eben nicht den Zorn von Mäusezähnchen 1 oder 2 heraufbeschwor – denn die Rache würde schrecklich sein. Und vielleicht noch die umfangreiche Spurenbeseitigung nach dem großen Fressen - die war auch ein wenig zermürbend so als stundenweise Freizeitbeschäftigung. (Wer macht sich schon gerne die Hände schmutzig?)

Wir machen nun einen Zeitsprung: Die Engelchen sind nun 15 Monate alt und zu Gourmets vor dem Herrn mutiert. Vorbei mit Raupe Nimmersatt. Der wunderschöne Schmetterling ist wählerisch. Und launenhaft. Und wonach er sich heute verzehrt, das könnte er morgen schon hassen. Das ist dann eben Pech für den Papi, der 200 Kindermenüs „Wildlachs mit Karottenstreifen“ gebunkert hat, weil die Augensternchen ja nichts anderes mehr essen wollten. Ar***-Karte für Mama, die in langen Nachtschichten die gesamte  Gefriertruhe mit Brokkoli- und Blumenkohlröschen in Bechamel-Sauce befüllt hat. Wer will denn SOWAS???

Ja, zum Dank fliegt der Mutter das Selbstgekochte dann mit Schwung an die Birne oder im besten Fall noch an die Wand, wo es unschöne Flecken hinterlässt. Actionpaintings à la Jackson Pollock. Da kommt Freude auf.

Phasenweise, so scheint es – leben diese Kinder nur von Luft und Liebe allein. Das kann Wochen so gehen. Und zwischendrin (man traut sich ja schon fast nicht mehr, ihnen mit „Essbarem“ unter die Nase zu treten, verdrücken sie dann völlig unerwarteter Weise einen riesigen Berg von was auch immer. Als müssten sie sich für einen laaaaangen Winterschlaf rüsten oder nach wochenlanger schlangenhafter Enthaltung mal wieder ein Kaninchen nachschmeißen. Man wird einfach nicht schlau aus ihnen.

Einst dachte ich, ich hätte die ganze Angelegenheit durchschaut. Die Gleichung schien mir simpel:
Essen speziell für Kinder (gesund, mild gewürzt, zuckerarm, ballaststoffreich, vitaminreich, lauwarm, leicht zu kauen, biologisch und hochwertig) = BÄH!
Essen für jeden AUSSER den Kindern (fettig, scharf, sauer, süß, hart, eiskalt, aromatisiert, nicht immer sehr gesund und natürlich) = SUPER – Wollen wir!

Der Versuch, die Mäusezähnchen zu überlisten und mit großer (vorgespielter) Begeisterung selbst über ihre Mahlzeiten „herzufallen“, in der Hoffnung, dass sie die Neugier (oder der Futterneid) schon noch packte, schlug fehl. Ebenso die Zubereitung ähnlicher Speisen in modifizierter Form, speziell für die kleinen Besseresser.

Neulich hat mir Mäusezähnchen 1 den kompletten Spargel (und das war eine richtige Menge) von der Pizza (ja, das gibt es tatsächlich zu kaufen – Spargelpizza, der Hit der Saison!!!) geklaut. Also dachte ich (ich müsste es besser wissen!):
Aha, Spargel beliebt dem Kind!

Heute kochte ich also eigens Spargelspitzen nebst Hollandaise, Reis, Champignons und breiten Bohnen. FAILURE! Ich konnte das liebevoll und zeitaufwändig (da vielseitig) gekochte Mahl anschließend vollständig und leicht deprimiert vom Boden und vom Papa klauben.

Die besten Kinder der Welt zogen es heute vor, sich von Käsewürfeln und Knabberbrezeln zu ernähren. Und zwar ausschließlich. Die Damen gedachten zu „snacken“, wie man so schön sagt.
(mit im Test waren: Milch, Joghurt, Ei, allerlei gesundes Obst und Gemüse, sowie oben aufgeführte Hauptmahlzeit)

Damit die Mädchen übrigens einmal die Woche Fisch (Hahahaha – sag ich nur und zwar aus Erfahrung) und 1-2 mal die Woche Fleisch bekommen, obwohl ihre Mutter eine militante Verweigerin des Tierkadavers jeglicher Zubereitung ist, habe ich mich heute nach „Feierabend“ (und nachdem ich mir reichlich Mut in Form von Prosecco mit Minze und Zitronenmelisse – ja, auch ich bin ein Gourmet – angetrunken hatte) an die Zubereitung einer Bolognese, speziell für die Mäusezähnchen (die noch keine Vegetarier sind) gemacht.

Das wunderbare und glücklich verschiedene Bioschweinsrind habe ich mit Ringlein aus Frühlingszwiebeln, mit allerlei feinen Kräutern, sonnengereiften Tomaten und noch mehr Liebe geköchelt und eigens den Papa zum Abschmecken in die Küche zitiert.

Es ist, nebenbei bemerkt, eine extreme Überwindung für mich, Hack anzubraten – dieser Moment, in dem es von rosa zu grau metamorphosiert, dabei aussieht wie ein püriertes Gehirn und riecht wie eine Tierkörperverwertungsanstalt – feeeeeeiiiiiiiin!

Wir werden ja morgen sehen, was mir die beiden kleinen Restaurant-Kritiker morgen an Wertungspunkten auf der Skala zudenken.
Es bleibt auf jeden Fall spannend...

Freitag, 15. Mai 2015

Body Up - Move your lazy Luxushintern!


Test. Test. Test.
Dies ist ein Experiment. Gleich in mehrfacher Hinsicht. Zur Erläuterung: Ich schreibe bzw. spreche dies während ich trainiere. Ja – ich trainiere.
(Wow – wie gut das klingt!) Ich cross-trainiere.
Allein dies wäre schon Anlass genug zur Sorge, kommt es doch nicht allzu häufig vor in den vergangenen Monaten. Generell bin ich kein Sportsfreund und derzeit bin ich zudem auch noch richtig schlecht in Form.

Seit die beiden besten Mädchen der Welt das Licht derselben erblickt haben (bzw. schon einige Monate der Kugelgrippen-Zeit zuvor) dauert dieser bedauerliche Zustand nun schon an.
Ich fühle mich wie ein altes Schiffswrack – kaputt und der unaufhaltsamen, langsamen Zersetzung geweiht. Ohne dies natürlich (aus eigener Erfahrung) überhaupt beurteilen zu können, pflege ich (seit mich die Mutterfreuden gleich doppelt ereilt haben) auf die Frage nach meinem werten Befinden zu antworten: „Ich fühle mich wie 90 Jahre und 150 kg - mindestens.“

90 Jahre… Ich war nie gut in Mathematik (ich verachte sie sogar!), aber ich schätze (nachdem ich erst kürzlich zum 5. Mal 29. Geburtstag gefeiert habe), dass das ungefähr dem Dreifachen meines biologischen Alters entspricht. Und das Gewicht? Ich muss kurz überlegen! 150 kg geteilt durch ..., Mist das geht nicht auf - naja: Sagen wir irrelevant! Zuviel eben. Leider wirklich.

Übrigens: Wenn ihr Süßen wüsstet, was dieses !°)&$&%§$§“!`*Handy, welches ich ebenfalls erst kürzlich (zum 29. Geburtstag) vom besten Ehemann der Welt erhalten habe, für einen abgrundtiefen Blödsinn verzapft (zur Erinnerung: Ich trainiere und diktiere, das Handy soll nur mitschreiben), dann würdet ihr euch kaputt lachen. Und das verbrennt ja bekanntlich reichlich Kalorien. Vermutlich sogar wesentlich mehr als ich hier mit meinem mühseligen und verzweifelten Gestrample und Geschnaufe.

Ich habe bereits 5 Minuten geschafft und muss mir mal eben selbst auf die Schulter klopfen für meine Tapferkeit und mein Durchhaltevermögen. *klopf, klopf, klopf*

Wo war ich stehengeblieben? Ach, ja – der Test. Ich probiere also aus, wie es ist, mich nach „Mami-Feierabend“ (ja, ich weiß – eine Mutter hat nie Feierabend, aber hoffen darf man ja wohl noch?) noch zusätzlich ein wenig sportlich zu betätigen. Obwohl ich ehrlich gesagt, NICHTS lieber tun würde, als mich aufs Sofa/respektive ins Bett plumpsen zu lassen, Rotwein oder Prosecco zu schlürfen und Schoggi zu naschen.

Ich bin ja so was von erschöpft (eine Runde Mitleid mit dem armen, kranken Muttertier, bitte!) – wie man hier sagt: „Nudelfertig“! Und das jeden einzelnen, verdammten Abend (spätestens abends) seit 15 Monaten plus 7,5 Monaten Kugelgrippe. Sprich: Ich habe mich seit fast 2 Jahren nicht mehr fit gefühlt. Naja, das ist unfair: Zwischen dem vierten und fünften Schwangerschaftsmonat habe ich mich mal für 10 Tage unbesiegbar gefühlt. Das ist genau das Intervall, in dem man angeblich „Bäume ausreißen“ kann. (Ganz, ganz kleine vielleicht… Bonsai-Bäumchen aus dem Töpfchen oder so).

Also ungefähr in der Periode zwischen dem endlosen Kloschüssel-Marathon und dem Zeitpunkt, als es begann (zu) eng zu werden im Bauch. Und zwar für alle Beteiligten. Für die Goldmädchen (habe ich mir sagen lassen und konnte ich auch unschwer im US erkennen), als auch für meine Lunge, meine Blase, meinen Magen, meine Nieren und meine Rippen (*kracks*).

Ich habe mich schon wieder verfranzt. Zurück zum Test. Also: Ein Test für meine Fitness. Ich habe bisher mein Bestes gegeben (*klopf, klopf, klopf*) Ein Test für mein neues Handy. (Wie ich aus dem verschwitzten Augenwinkel unschwer erkennen kann, muss sich dieses erst noch mit seiner neuen Aufgabe anfreunden…) Ein Test für die moderne Technik und die virtuelle Infrastruktur. Im Gegensatz zu mir (ich strample emsig) hat sich das Internet und damit auch google.de, das ich für mein Diktat zwingend benötige, zwischendrin zweimal kurz verabschiedet und mich einfach ins Leere sprechen bzw. eher keuchen lassen. Das miese Schwein.

Eine weitere Komponente des technischen Tests liegt darin, festzustellen, wie der Touchscreen auf meine feuchtgeschwitzten Finger reagiert. In der Regel ja sehr viel besser, als auf eiskalte, trockene Hände (siehe Winter), aber zu viel des Guten ist selten gut (siehe Regen oder auch Badewanne). Wo ich nebenbei bemerkt im Augenblick lieber wäre. Sowohl als auch. Regen wäre sogar eine sehr feine Sache, mir wird nämlich grade irrsinnig heiß, obwohl die meisten unter euch mein „Training“ bestimmt als Sonntagsspaziergang für gehbehinderte Senioren bezeichnen würden. Und das zu Recht!

Nicht zuletzt ein Test für mein Gehirn. Wie es bei dieser hohen Betriebstemperatur „arbeitet“. Ob es noch sinnvolle, zusammenhängende Sätze bilden kann, während der Körper sich verausgabt. Beim Thema bleibt. Sprachgewandt und findig ist. Kurzer Blick über das, was das Handy da fabriziert hat: Sieht schlecht aus mit dem Gehirn… Patient kurz vorm Exitus. Mein Beileid schon mal für alle Fälle!

Wie kann man eigentlich um alles in der Welt so außer Form geraten, wenn man einen Alltag und Tagesablauf wie den meinen genießt? Ist das eine paradoxe Reaktion oder wieder irgendeine andere hinterhältige Gemeinheit der Natur? Ich trage, hebe und stemme 12h/Tag zwei menschliche Hanteln von 11 Kilogramm Gewicht. Ich schiebe täglich zwischen 60 und 180 Minuten lang eine Zwillingskutsche von (mit der wertvollen Fracht beladen) ca 30 kg durch die hügelige Landschaft. Wenn das kein Kardioprogramm ist?

Ich mache jeden Tag stundenlange Mutter-Kinder-Gymnastik auf dem Krabbelteppich und muss meine eigenen Massen dabei sicher 50 Mal am Tag von der Waagrechten in die totale Senkrechte erheben. Ich sprinte hinter den Mädchen her, die waghalsig die Treppe erklimmen, um den Nachbarn im ersten Stock zu besuchen (ein Spielkamerad von ihnen). Mama-Schock-Sprint nenne ich das.

Mehrmals täglich muss ich Essensreste und anderen Hausrat vom Boden aufheben, mich sicher an die 500 Mal bücken (Kniebeugen-artig) – nach „Feierabend“ bin ich regelmäßig bis zu 90 Minuten mit Spielzeug einsammeln (sprich auf dem Boden herum robben und in die Kisten werfen) beschäftigt. Noch nie hatte ich einen so aktiven und körperlich anstrengenden Alltag wie jetzt. (Als Büromäuschen, das zu alledem noch mit Bus und Bahn unterwegs war, hatte ich zum Beispiel nicht annähernd so viel und so vielfältige Bewegung.)

Woran zum Teufel liegt es also, dass ich noch nicht längst ein Strich in der Landschaft bin, sondern im Gegenteil eher die Tendenz zur kontinuierlichen Expansion beobachten kann?

Und bin ich eigentlich hirnamputiert, mich nach so einem krassen Tag auch noch auf ein Fitnessgerät zu quälen? Masochistisch? Autoaggressiv? Todessehnsüchtig? Wie wäre es stattdessen mit autogenem Training oder einer schönen duftenden Badewanne zur Entspannung? Ja, ich hätte nichts dagegen!

Wir sind mittlerweile bei 20 Minuten und 134 verbrannten Kalorien angelangt, liebe Sportsfreunde. Die 134 Kalorien (wenn man dem Gerät und der modernen Technik überhaupt Glauben schenken darf – mit Blick auf das, was mein Handy parallel hierzu fabriziert, fällt mir das schwer) habe ich mit einem halben Gläschen kühlen Weißweins und einem Esslöffel Hollandaise auf meinen Spargel nachher sofort wieder drin. Keine Sorge. (Und bestimmt werde ich mir mehr als ein halbes Glas und einen Esslöffel gönnen – muss mich ja schließlich für den harten Sport belohnen!)

Hach, ja – die Kalorien. Ihr wisst schon. Dieses fiese Ungeziefer, das nachts heimlich die Klamotten enger macht. Da liegt der Hase im Pfeffer. Seit ich so viel Stress habe – natürlich nur positiven, ich bin eine sehr glückliche Mutter – wie noch nie, sind die Schokolade und der Rotwein meine besten Freunde und Helfer geworden. Da bin ich eine ganz treue Seele. Manche Freundschaften sind mir eben heilig. So ein Ärger.

Zwei Stunden im Rückbildungs-Yoga bringen eben nicht so viel Entspannung wie 3-7 Kinderriegel und mein Tag (bzw. täglicher Wahnsinn) kann z. B. auch erst starten, nachdem ich mindestens ein Schaumkuss-Brötchen verdrückt habe. (Der Orginal-Markenname „Dickmann´s“ lässt die Folgen des häufigen Konsums ja nur schwerlich erahnen…) Was? Ihr findet das echt eklig? Ich finde es genial. Ich liebe Schaumkuss-Toast. Der Schaum und die Schokolade schmelzen so herrlich und alles wird unbeschreiblich fluffig und süß (ich wünschte, mein Leben wäre so!), ein Traum zum Hineinbeißen. Hineinlegen!

Der Traum endet dann spätestens eine Viertelstunde später auf der Waage. Und zum Trost müssen dann Veggi-Fanten her. Die mit dem grünen Ohr. Ihr kennt das. Oder wahrscheinlich eben nicht.
Ihr seid doch diese schlanken, sportlichen, agilen, hübschen, fitten und frischen Super-Mamis, derer ich überall ansichtig werde! Ahhhh, ich bin so neidisch auf euch! Wie macht ihr das?

So, ich habe 25 Minuten geschafft. Auf meinem Crosstrainer klebt ein Schildchen, ich möge bitte sofort das Training einstellen und einen Arzt konsultieren, sobald ich Anzeichen von Übelkeit und Schwindel verspüre. Übel war mir seit dem Zeitpunkt, als ich beschlossen habe, heute Sport zu machen. Und schwindlig ist mir eigentlich den ganzen Tag schon. Wie meistens. Vor Müdigkeit eben.

Die Tortur hat also bald ein Ende. Und ich habe die letzte halbe Stunde (ich runde mal großzügig auf) einen Haufen Schrott in mein Handy diktiert – woraus ich nachher, falls ich etwas davon entschlüsseln kann, einen weiteren fröhlichen Blogpost voller Banalitäten basteln kann und euch mit dem Eingestehen meiner eigenen Schwächen erfreuen. Denn automatisch werdet ihr euch sehr viel besser fühlen. Stärker. Total fit. Und so viel cooler. Und so diszipliniert. Und das dürft ihr ruhig. Das ist schon gut so. Wirklich! Es geht mir deswegen ja nicht schlechter. Gern geschehen. Bis zu nächsten Mal!

Und der Test? Ich weiß nicht. Sollte ich aufhören beim Trainieren zu diktieren? Sollte ich am besten ganz damit aufhören zu schreiben? Sollte ich gar den Sport beenden bevor er überhaupt begonnen hat?
Aber andererseits - es hat schon was, das Nützliche mit dem Praktischen zu verbinden. Die Arbeit mit dem Vergnügen. Wobei das Vergnügen für mich unter Garantie nicht der Sport ist.

Noch 30 Sekunden. Ich schwitze. Noch 5, 4, 3, 2, 1.

Na, also: Zumindest mein Crosstrainer sagt: „Great Job!“ Wenn das nichts ist?

Dienstag, 12. Mai 2015

Aufklärungsunterricht


Neulich belauschte ich meine Oma – also die Uroma der Zwillinge – wie sie mit Mäusezähnchen 1 & 2 diverse Zeitschriften durchblätterte.

Die beiden Lockenköpfchen hatten sich neugierig vor ihrem Sessel aufgebaut, wie zur Abhaltung eines gnadenlosen Kreuzverhöres, es gab kein Entkommen für Oma.

Wild gestikulierten und fuchtelten sie mit ausgestreckten Zeigefingerchen und großen Augen in Großmutters Gartenmagazin herum:

„Da?!!“
„Da?“
„Da!“
„Da??
„Da!??“

Meine Oma stand den Dreikäsehochs geduldig Rede und Antwort, was sich ungefähr folgendermaßen darstellte:

„Das? Ja, das ist ein kleiner Teich. Schaut. Mit Fischen. Die schwimmen dort.“
„Da? Stimmt. Das ist ein Baum. Seht ihr? Mit einer Leiter. Da kann man hinaufsteigen.“
„Das? Das ist ein Korb. Mit Äpfeln. Hm, gute Äpfel. Mögt ihr Äpfel?“
„Und das da sind Blumen. Schöne Blumen. Tulpen.“

„Das? Das da? Ja….Hmmmm, ähh. Das ist ein ATOMPILZ.“

Versteht mich nicht falsch. Ich finde es gut, wenn man schon zu den Kleinsten so ehrlich wie möglich ist. Dennoch konnte ich eine gewisse Irritation meinerseits aufgrund der unfreiwilligen Überraschungskomik meiner Großmutter ihrerseits nicht leugnen.

Ist es unter Umständen tatsächlich wichtig, 15 Monate alte Wonneproppen über die Entstehung eines Atompilzes aufzuklären?
Sollte ich die Mädchen über die Existenz, Bedeutung und Gefahren der Nuklearenergie in Kenntnis setzen? Damit sie eben auch verstehen können, was die liebe Uroma ihnen auf den lustigen bunten Bildchen so alles zeigt?

Oder ist es doch noch zu früh? Reicht es vielleicht auch, wenn wir uns der Atomkraft erst widmen sobald die Mäusezähnchen in den Kindergarten kommen? Ich möchte ja auch nicht, dass sie sich zu früh ihre süßen Köpfchen mit so unschönen Dingen zermartern und am Ende deshalb Albträume haben oder ein Trauma davontragen.

Fragen über Fragen. Erziehung ist so ein weites Feld. Und wie man es macht, macht man es falsch. Was würde die Super Nanny diesbezüglich raten? Und Google? Die Sendung mit der Maus? Ja, genau – bestimmt gibt es eine entsprechende Folge dazu:
„Lach- und Sachgeschichten heute mit Armin und Johanna, einem Leibchen, einem Pullover im Kochtopf, 6,6 Gramm Fleisch, einem Stück Holz im Schulranzen, einem ATOMPILZ und natürlich mit der Maus und dem Elefanten.“

Mich lässt das Thema nicht mehr los. Ich surfe weiter im Internet. Ich sehe mir die physikalischen Experimentierkästen bei Amazon an. Haufenweise Elektronisches gibt es da...
„Stromgenerator basteln.“ „Mit Luftdruck und Wasser experimentieren.“ „Mit Magneten spielen.“ „V8-Motor selbst bauen.“ Irgendwie ist nichts für meine Zielgruppe (Alter: 1-2 Jahre) dabei. Und erst recht nichts zum Thema Atompilz. Dann ist das wohl doch noch nicht an der Zeit, jedenfalls wenn ich das richtig deute. Oder sind Atompilze zurzeit einfach gar nicht angesagt bei den Kindern?

Es kann doch nicht sein, dass es LEGAL und käuflich zu erwerben ein Set inklusive Anleitung gibt, um den Tyrannosaurus Rex wiederauferstehen zu lassen, nicht aber einen winzig kleinen, süßen Atompilz fürs Reagenzglas zu Hause. Ich denke, dass das wirklich eine Marktlücke sein könnte. Ich werde mich auf jeden Fall EINGEHEND damit beschäftigen, sobald ich mal Zeit dafür habe.

Jetzt muss ich erst mal den Mäusezähnchen den Unterschied zwischen Schaumfestiger und Philadelphia erklären. Funktioniert ähnlich, stinkt aber im zweiten Fall nach wenigen Stunden gotterbärmlich.
Um zum Abschluss nochmal die Maus zu zitieren: "Klingt komisch, ist aber so.“

 

Donnerstag, 7. Mai 2015

Die Grabsch- und Tatsch-Gesellschaft (auch: Finger weg von meinen Kindern!)

Es ist unfassbar, was man sich als „unmündiges“ und wehrloses Wesen von der Gesellschaft an Respektlosigkeiten bieten lassen muss. Oder auch als Mutter desselben.

Warum um Himmelswillen wird die Hälfte der Menschheit (es handelt sich hierbei zu 99,9% um Frauen zwischen 20 und 90 Jahren) zu grenzüberschreitenden und distanzlosen, baby-gierigen Hyänen, sobald ein halbwegs kleines und einigermaßen niedliches Kind in Sicht- oder Tastweite gerät?

(Oft beginnt das Phänomen ja sogar schon wesentlich früher, wenn man feststellen muss, dass der eigene (!) Babybauch plötzlich von allen Seiten befingert wird, wie der Wühltisch im Woolworth - von Leuten, denen man normalerweise nicht mal die Hand geben wollen würde!)

Wie kommen diese fremden Personen eigentlich auf die mehr als unverschämte Idee, ungefragt in anderer Leute Kinderwagen zu grabschen? Ist ein Kind nur weil es Kind ist „Kollektiveigentum“?

Was denken diese Leute sich? Denken sie überhaupt? Werden sie vom lieblichen Kindchen-Schema derartig überwältigt und ihre mütterlichen (?) Emotionen so hochgekocht und nachhaltig verwirrt, dass sie reflexartig nach dem fremden „Fleisch und Blut“ fassen und Nonstop - im besten Fall Schwachsinn, im schlimmsten Fall Impertinenz in Reinform  - von sich geben müssen?

Ich weiß es nicht. Und ich bin sicher: Ich werde es auch nie verstehen.
 
Genauso wenig wie ich meinem Vordermann bei Aldi in der Kassenschlange herzhaft auf den Po klatschen würde, nur weil dieser (der Hintern) formschön ist, könnte ich einem mir unbekannten Kind spontan in die Wange kneifen, nur weil es zuckersüß anzusehen ist.

Im Traum käme ich nicht darauf, im Wartezimmer vom Zahnarzt der freundlichen Dame neben mir die einladende Volumenwelle zu kraulen – ebenso wenig wie ich dem ungestümen Kleinkind, das uns am Spielplatz volle Granate in die "Sandburg" kracht, seine entzückenden, blonden Engelslöckchen verwuscheln würde.
Wo bleibt da bitte der Respekt? Die Würde? Der Anstand? Der Abstand?
Bei Passanten oder Fahrgästen des ÖV, die irre grinsend und mit ausgestreckten Armen auf jedes vierbeinige Wesen zurasen wie vom Affen gebissen (und vermutlich im gleichen Zuge von diesem auch mit Tollwut infiziert), um es zu tätscheln und zu streicheln, zu herzen und zu knutschen, kann ich bereits nur den Kopf schütteln.

Manchmal ertappe ich mich dabei, wie ich versuche, dem „Hund“ (denn darum handelt es sich im Regelfall, wenn auch nicht immer auf den ersten Blick als solcher zu identifizieren), angeleinten Meerschweinchen oder Galapagos-Leguan (ja - Sachen gibt’s, die gibt’s fast nicht) telepathisch die Nachricht: „Fass!!! Beiss dem dreisten Vollpfosten jetzt bitte zumindest 2-3 Finger ab!“ zusende. Eher: Zubrülle! Wenn auch nur in Gedanken. (Und mit den drei Fingern tut sich das Meerschwein auch ein wenig hart, zugebenermaßen.)


Als ich ganz neu in der Schweiz war (also vor 16 Monaten etwa) und zudem fast zeitgleich auch ganz frisch gebackene Zwillings-Mama (vor knapp 15 Monaten), machte ich einige, mich sehr berührende und inspirierende Erfahrungen im Umgang mit der Gleichberechtigung von Babys, genauer gesagt: Neugeborenen, noch genauer gesagt: Frühgeborenen. Und zwar auf der Neonatologie des USZ.
Wenn ich von „Gleichberechtigung“ schreibe, meine ich das im Sinne von „Gleichheit“, „Gleichwertigkeit“, „Gleichbehandlung“ – dem, was also EIGENTLICH selbstverständlich sein sollte.

Nachdem ich, wie gesagt, zuvor weder tiefergehende Erfahrungen mit dem Schweizer Sozialsystem, noch der Moral und Ethik „des Schweizers an sich“ gemacht hatte und eben auch im „Mami-Business“ ein völlig unbeschriebenes Blatt war, war ich extrem beeindruckt, wie sehr das Krankenhaus-Personal (und zwar von der Putzfrau bis zum Chefarzt) darum bemüht war, die winzig kleinen, absolut hilf- und wehrlosen Patienten (teilweise 900 Gramm und kaum überlebensfähig) ausnahmslos AUF AUGENHÖHE zu behandeln!

Jedes Kind wurde mit so viel ehrlicher Würde, ernstgemeintem Respekt und vor Allem wahrer Menschlichkeit behandelt (und eben gar nicht wie ein armes, unmündiges und halbfertiges Würmchen!), dass ich wirklich absolut ergriffen und völlig begeistert war. Keines der Neugeborenen wurde ohne vorherige Ansprache aus seinem Bettchen gezerrt, kein Säugling wurde in Babysprache belullt. Wenn etwas Unangenehmes bevorstand, wie eine Impfung oder Blutabnahme, „entschuldigten“ sich die Schwestern und Ärzte vor dem „Pieks“ EXAKT in der gleichen Form, wie das auf den anderen Stockwerken im Spital im Umgang mit den Erwachsenen Patienten (auch das habe ich in der Schweiz erst kennengelernt) der Fall war.

Es geht mir hauptsächlich um die Einstellung, die hinter dem Handeln steht. Dass man sich nicht über jemanden stellt, weil man größer, älter, lebenserfahrener, vermeintlich „klüger“ und schlicht in der Lage zum „Darüber-Stellen“ ist. (Oder weil der andere – in dem Fall das Baby – abhängig und in einem in gewisser Weise ausgeliefert ist.) Das war eine wunderschöne Erfahrung für mich. Davon werde ich noch lange zehren und ich hoffe, auch meine Goldmädchen werden das ein oder andere Mal von diesem (meinem) „Aha-Erlebnis“ profitieren können.

Ich bin auf diese Geschichte zurückgekommen, weil sie für mich im krassen Gegensatz zu dem übergriffigen und groben Verhalten steht, das ich eingangs beschrieben habe. Dieses rücksichtslose „Sich einfach nehmen, wonach einem gerade ist“.

Noch heftiger und aggressiver als das - und die Persönlichkeit (von Mutter und Kind) extrem verletzend und missachtend, empfinde ich persönlich dieses „Einem das Kind aus dem Arm reißen“. Kennt ihr das? Dies wird meist von (engen) Verwandten oder Bekannten (oder solchen, die sich für „enge“ Verwandte oder Bekannte halten) „praktiziert“. Und das ist auch der Grund, warum man dem als Mutter oft so machtlos ausgeliefert ist. Gefühlt machtlos. Weil man sich nicht traut, sich dem entgegenzusetzen. Man kann nicht begreifen, wie jemand, der es angeblich gut mit einem meint, zu solch einer „Vergewaltigung“ (es ist tatsächlich eine, wenn auch „nur“ psychische Form davon) in der Lage ist.


Heute erst wieder passiert. Das Kind wird aus dem mütterlichen Arm gerissen: „Komm doch mal her zur netten Tante XY!“. (Mich beschleicht langsam das Gefühl, wir wären im Streichelzoo.) Das Kind reißt die Augen angstvoll auf, windet sich, fängt an zu weinen, brüllt schließlich, das Mutterherz blutet. Die Löwin in mir (der Mutter), die ihr Kind verteidigen und retten will, ist wie gelähmt. Erst nach schrecklichen 60 Sekunden (einer Ewigkeit) stammelt sie irgendeine dämliche Erklärung und erlöst endlich das erschrockene Kind aus der übergriffigen Umklammerung.

 Und die Mutter wird sich noch mindestens den ganzen restlichen Tag (eventuell auch ihr restliches Leben) dafür hassen, dass sie es nicht geschafft hat, sich rechtzeitig abzugrenzen. Dem Kind die Wahl zu lassen. Auf ihre innere Stimme zu hören. Die Signale ihres Kindes zu achten, bevor es zu spät war.
Die Bekannte in ihre Schranken zu verweisen. Sich dafür selbst verachten, dass sie sich durch unangebrachte Höflichkeit und falsche Angepasstheit daran hindern ließ, das Wertvollste was sie auf der Welt hat – ihr Kind – vor dieser Respektlosigkeit zu schützen. Ich bin traurig. Und ich schäme mich. Ich wünschte, ich wäre stärker. Wenn schon nicht für mich, dann wenigstens für meine Kinder.

Mittwoch, 6. Mai 2015

Von Kindern und Kaninchen (oder: Warum die Fernbedienung keine Knöpfe mehr hat)

Früher waren meine Mitbewohner drei Kaninchen. Sie hausten bei mir in der Wohnung und auf dem Balkon. Sie waren verrückt nach Kunststoff und nach Kabeln. Dieses Gefühl, wenn der Strom noch durch die Leitung fließt und sanft auf der Zunge prickelt muss unwiderstehlich sein.

Sie knabberten teils tellergroße Löcher aus dem PVC-Boden ohne einmal den gefürchteten Darmverschluss zu erleiden und kappten etliche Telefonleitungen, LAN-Verbindungen und Handyladegeräte, ohne jemals einem gefährlichen Stromschlag zum Opfer zu fallen.

Beinahe alle Kabel in der Wohnung waren in feinster "Zahn-Arbeit" abisoliert worden und abgesehen davon, dass ich persönlich mich eben schon vor dem unkontrollierten Kontakt mit Elektrizität fürchte, hatte ich auch die meiste Zeit keinerlei „moderne“ Verbindungsmöglichkeiten zur Außenwelt mehr.
Alle Schutz- und Sicherungsmaßnahmen wie Übertunneln, Umleiten und Verstecken schlugen fehl.

Die Wackelnasen waren nicht in ihre Schranken zu weisen und eroberten sich furchtlos die Welt der (meiner) Elektrogeräte.


In der Zwischenzeit hat sich einiges verändert. Wir sind nun eine vierköpfige Familie: Mein Mann, meine Wenigkeit und unsere 14 -Monate „alten“ Zwillingsmädels. Die Langohren hingegen  verbringen ihren Lebensabend gemütlich bei meinen Eltern auf dem Land. Und trotzdem: Die Lage ist in Bezug auf die wohnungs-interne Technik irgendwie exakt dieselbe geblieben!
Unsere weltbesten Kinder können zwar noch keine drei Schritte „freihändig“ laufen, wissen aber, wie man den Fernseher einschaltet und in den Kinderkanal zappt! Mäusezähnchen 1 und Mäusezähnchen 2 pieseln zwar noch regelmäßig in ihre Pampers, können aber ohne fremde Hilfe die Stereoanlage bedienen und selbständig die Kinderlieder starten und auf eine ohrenbetäubende Lautstärke hochdrehen.

Neulich hat Mäusezähnchen 2 ungelogen vom mobilen Telefon von Oma und Opa aus, den Papa auf dem Handy angerufen! Zum Sockenanziehen hingegen braucht sie noch (viel) Unterstützung!

Ist das ein Phänomen des 21. Jahrhunderts? Haben sich die Prioritäten so stark verschoben? Ist das alles gut so und eine darwinistische  Anpassung, gewissermaßen ein „Survival of the Fittest“ im virtuellen Zeitalter? Oder haben wir als Eltern in der Erziehung etwa an einer bestimmten Stelle versagt?
Mäusezähnchen 2 kommt mit ihrem Kinn gerade mal auf die Sitzfläche von meinem Bürostuhl, setzt man sie sich aber auf den Schoß, bedient sie professionell die Computermaus, tippt ein paar Zeilen Nonsens und betrachtet voller Begeisterung Fotos von sich und ihrer Schwester am Bildschirm.
Die Kleinen bedienen den Powerknopf von Papas PC (zu dessen Bedauern leider im Minutentakt), aktivieren den Drucker, verschleppen notorisch sämtliche Handys und Fernbedienungen (womit wir wieder beim Zustand des Abgeschnittenseins von der Welt angekommen wären) und zitieren einen mit diktatorischen „Da! Da! Da!“ Rufen an sämtliche Lichtschalter, die sie gerne knipsen möchten.
Die Fernbedienungen, Handys und mobilen Telefongeräte kann man Großteils mit etwas Geschick und wachsender Erfahrung wieder zu Tage fördern. Entweder vom Grund des Ballbades schöpfen, aus den Tiefen des Prinzessinnen-Kuschelzeltes graben, aus diversen Spielzeugkisten fischen oder aus einem Mülleimer ziehen (Nein – bitte nicht wieder der Windeleimer!), im Kinderwagen (neben Bäckerei-Fachwaren) finden oder in einem der Betten (nachts piept es dann z.B. plötzlich unter Mamas Po).
„Hot Spots“ sind auch unterm Sofa (Oje, da schau ich lieber gar nicht erst drunter – das Telefon ist sowieso in bester Gesellschaft dort) oder in der Badewanne, Toilettenschüssel oder im (hoffentlich kalten) Ofen. Leider wird man meist nicht so zeitnah fündig, wie man die verschiedenen Kommunikationsmittel eigentlich benötigt hätte und oft sind eben auch die Batterien inzwischen restlos verbraucht.
Die Elektro-Engelchen sind so was von schlau – obwohl sie noch nicht mal „Kuh“ sagen können, wissen sie, dass ihre Milch fertig ist, wenn es in der Küche fünfmal piept, ebenso, dass der Baby Bel in dem Schrank zuhause ist, aus dem das Licht kommt und dass die Brötchen, die direkt aus der silbernen Maschine auf den Boden geflogen kommen, meistens ein bisschen zu heiß sind.
Alle unsere Steckdosen haben wir vorschriftsmäßig mit Kindersicherungen versehen – nichtsdestotrotz üben sie weiterhin eine magische (fast magnetische) Anziehung auf die Kleinen aus. Es ist so ähnlich wie mit den Kaninchen damals… Meinem „Dicken“ (einem mürrischen Widderkaninchen) habe ich damals zum vierten Geburtstag feierlich eine (Oh Freude!) Mehrfachsteckdose überreicht, die er eh schon so sehr mit Bissspuren verziert hatte, dass ich mich nicht mehr traute, sie zu benutzen.
Eine meiner besten Freundinnen dekorierte als kleines Mädchen einmal sämtliche Steckdosen im Haus mit Plastikrosen von der Schießbude, in jedes Loch steckte sie eine, um ihr Werk dann schließlich stolz ihrer Mutter zu präsentieren, die vor Schreck fast der Schlag getroffen hätte (im Gegensatz zu ihrer Tochter, die Gottseidank zumindest in dieser Hinsicht unbeschadet blieb).
Mit einer gewissen Erleichterung erinnere ich mich an den Kinder-Erste-Hilfekurs, an dem mein Mann und ich während meiner Schwangerschaft teilgenommen haben. Der Dozent versuchte uns besorgte Eltern davon zu überzeugen, dass Unfälle im Haushalt im Zusammenhang mit Strom völlig überschätzt und sehr viel seltener seien und glimpflicher ausgingen, als angenommen.
„Sein Wort in Gottes Gehörgang“, denke ich mir oft genug!

Dienstag, 5. Mai 2015

Speichelschwestern aka Blutsbrüder

Im Internet kursiert aktuell ein Video („The Two Types Of Moms“), in welchem eine hygiene-fanatische Sagrotan-Sprayerin und eine „Drei Löffel Dreck am Tag steigern das Immunsystem“ – Verfechterin um die Wette „muttern“.

Die Ehefrau von Meister Proper hat im Tageslauf einen Desinfektionsmittelverbrauch wie ein städtisches Krankenhaus, wohingegen die Kontrahentin völlig entspannt ihr Kind seine Kekse vom Boden essen und die Haltegriffe in den öffentlichen Verkehrsmitteln ablecken lässt.

Was soll ich sagen – ich war mal „Mom Type One“ -  sogar die meiste Zeit meines Lebens war ich das. Allerdings das Paradoxe daran: ich hatte zu dieser Zeit gar keine Kinder!

Ich gebe es nicht gerne zu, muss aber dennoch gestehen: Ich habe meine Familienmitglieder und meinen Freund/Mann penetrant genötigt, sich beim Nachhause kommen die Hände zu waschen (und zwar „richtig“ und mit Seife und so), ich habe den Griff vom Einkaufswagen mit SOS-Tüchern abgewischt und die Inneneinrichtung der U-Bahn nur mit den Ärmeln oder Handschuhen (nur darum liebe ich den Winter) touchiert.

Es stand für mich außer Frage, Obst vor dem Verzehr gründlich zu waschen und abzureiben, meinen Speichel („aus der gleichen Flasche trinken“) mit maximal zwei bis drei Personen im Universum zu teilen (Freund/Mann, evtl. beste Freundin, vielleicht noch Geschwister) und niemals unter keinen Umständen die Straße („Iiiieehh – Hunde-Pipi überall“) oder die Schuhsohlen zu berühren. Man mag das als übertrieben bewerten. Und es ist womöglich übertrieben.

Als unsere beiden Sonnenscheinchen dann zur Welt kamen – 6 Wochen vor dem errechneten Schlüpf-Datum – ging es mit dem Sauberkeits-Fimmel natürlich erst mal so richtig los. Die beiden verbrachten einige Zeit in ihren klimatisierten Aquarien auf der Neugeborenen-Station und zum ersten Mal mutierte mein Mann ohne mein Zutun zum „Meister der Desinfektion“. Ich war begeistert!

Zum einen waren die süßesten Mäuse der Welt so winzig und so zerbrechlich, dass man einfach nichts riskieren wollte, zum anderen hatte die Neonatologie eine über 50 Punkte umfassende Liste (deren Einhaltung auch strengstens vom Personal überwacht wurde) zur Gewährleistung der klinischen Reinheit  und absoluten Keimfreiheit im Umgang mit den „frischen“ Erdenbürgern.

Die ersten Wochen zu Hause bezeichne ich im Nachhinein betrachtet gerne als eine Art „Übergangs- oder Schonzeit“. Wir desinfizierten uns tagsüber ab und zu die Hände, überreichten den Gästen bei Erkältung an der Tür anstatt der Gästeschlappen einen Mundschutz (im stillen Gedenken an Michael Jackson) und sterilisierten 3x täglich die Fläschchen und Nuckis der Mäusezähnchen MZ 1 und
MZ 2 (die damals noch keine Mäusezähnchen hatten und waren).

Soweit so gut. Der Umbruch kündigte sich zaghaft an, als die Kinder begannen immer mobiler zu werden und sich nicht mehr darum zu kümmern, welche Flasche wessen war oder welcher Schnuller wem gehörte. Nachdem ich es sowieso nicht verhindern konnte, dachte ich mir irgendwann: „Na gut, sie sind Schwestern – "es" bleibt zumindest in der Familie“ und fand mich eben damit ab. Der Begriff „Speichel-Schwestern“ (analog zur etwas altmodischeren „Blutsbruderschaft“) kristallisierte sich heraus.

Die regelrechte Anarchie in Sachen Sauberkeit brach mit dem Krabbel-Alter aus. Einher geht das Krabbelalter ja auch mit einem extremen Forscherdrang: Oh Graus – fremde Münder, fremde Zähne, fremde Nasen und fremde Füße und ZEHEN werden eingehend untersucht, die Mama schüttelt es schon allein beim Gedanken daran, in einer Stunde so viel Kontakt mit unterschiedlichsten Körperteilen und -flüssigkeiten zu haben, wie normalerweise ein Allgemeinarzt (wahlweise HNO-Arzt) an einem durchschnittlichen Vormittag (Wartezimmer überfüllt).

In der Krabbelgruppe rotieren die Viren (rotzige und angesabberte Spielsachen machen die Runde zwischen 15-20 Kindern), im Babyschwimmen kriechen 10 nackte Würmer nacheinander über die gleiche Wickelmatte, über die zuvor schon 20 Elternteile barfuß (das sind 40 Füße!) gelatscht sind und vom Schwimmbecken möchte ich erst gar nicht anfangen. Da bekomme ich schon vom Erzählen juckenden Ausschlag im Windelbereich.

Zu Hause wird das Treppenhaus erforscht, sobald die Wohnungstür auch nur  für 10 Sekunden und 10 cm breit offen steht. Bevorzugt wird auf dem Schuhabtreter (!) gespielt und alle Schuhe werden fleißig umgedreht und wahlweise abgeleckt oder angeknabbert. Der Toilettendeckel wird hoch- und wieder runtergeklappt, die Mülleimer (ja, auch der Windeleimer) geleert und alles, was in den Mund passt (oder auch nicht), wird probiert. Hemmungslos.

An dieser Stelle stellten sich mir nun zwei Optionen: Durchdrehen oder Akzeptieren. Nachdem ich wochenlang kurz vor der ersten Möglichkeit stand, setzte sich nach und nach die „zweite Wahl“ (in jeder Hinsicht) durch. Es ist schlicht nicht machbar, als einzelner, völlig übermüdeter und überarbeiteter „Mombie“ (Kreuzung zwischen Mom und Zombie) aufgeweckten, entdeckungslustigen Zwillingen jederzeit und überall gleichzeitig hinterher zukommen, hinterher zu räumen und vorneweg zu putzen. Es geht nicht. Punkt.

Nachdem unser XXL-Laufgitter von Anfang an nur installiert war, damit die Tonnen von Spielzeug einen Platz haben, wo sie nachts „schlafen“ – jeder Versuch, die „Stalltüre“ zu schließen (MZ 1 und MZ 2 dabei innerhalb der Umzäunung) mit größter und langanhaltender Verachtung den "Eltern-Tieren" gegenüber gestraft wurde, war der „cleane“ Kinderbereich innerhalb der Wohnung für uns auch keine praktikable Lösung.

Ganz abgesehen, schaffen es die Kinder sowieso in Nullkommanix, aus „Nichts“ Dreck zu schaffen. Viel Dreck. Dreck für alle. Dreck zum Tauschen. Dreck zum Verschmieren. Dreck zum Essen. Dreck für alles. Notfalls übergeben sie sich eben oder über-portionieren den Inhalt der Pampers. Voilà!

Ja diese kleinen Schmuddel-Monster teilen ihr "Futter" (oder das, was sie dafür halten) großzügig mit Gott und der Welt – ebenso wie ihre Körperflüssigkeiten und Bakterien, sie essen Sand und Erde (man muss schon wirklich dankbar sein, wenn sie keinen Hundekot oder Kippen erwischen), kennen keinen Ekel, kein Schamgefühl, keine Vorurteile und kein „Stop“ (und wenn, dann nur vom Hörensagen) – dafür aber Neugier ohne Ende!

Das ist der Grund, warum ich resigniert habe. Warum ich mich nun dazu bekenne, nach langen Anlaufschwierigkeiten meinerseits, eher den "Type Two Moms“ anzugehören. Ich hatte schlicht und ergreifend keine Chance!
Wer das Gegenteil behauptet, lügt. 


 

Freitag, 1. Mai 2015

Ich packe meinen Koffer…

Ich packe meinen Koffer und nehme mit: mein Nuschi, meinen Nuggi, meinen Sandspieleimer, das Bobby Car und 20 Kilo Pampers…
Heute erkläre ich euch den Grund, warum es mir schon Wochen vor dem Urlaub vor dem tatsächlichen Abreise-Tag graust. Und zwar unbeschreiblich graust.

Es ist gar nicht mal das Packen an sich, das habe ich früher gerne gemacht.
Als ich noch allein oder mit meinem Freund (später dann Mann) in den Urlaub gefahren bin, war das alles kein Problem.
Man konnte dabei richtig schön die Vorfreude genießen und in aller Ruhe das zusammensuchen was man mitnehmen wollte in die Ferien. Manchmal habe ich schon Tage vorher überall in der Wohnung kleine Gepäck-Häufchen zusammengetragen – kleine Urlaubs-Inseln im Alltag, wenn man so will – Musik dabei gehört, vielleicht ein Glas Wein getrunken…


Heute – mit den Zwillingen im „Handgepäck“ gestaltet sich das Szenario etwas schwieriger. Es grenzt nahezu an einen logistischen und organisatorischen Wahnsinn (und führt nervlich auch an den Rande desselben), für uns Vier und für eine gute Woche Ferien alles Überlebensnotwendige zusammensammeln,
es sodann "tetris-mäßig" ins Auto zu schichten, innerhalb einer vernünftigen Zeitspanne damit fertig zu werden (so, dass vom Tag noch ein klein wenig für die Fahrt übrig bleibt) und zu alledem den alltäglichen Betrieb (Kinder bei Laune halten, weitgehend die Aufsichtspflicht wahrnehmen, die  Verköstigungs- und Schlafenszeiten nicht komplett außer Acht lassen – rächt sich nämlich sonst gar schrecklich) parallel zum aktuellen Geschehen nicht allzu sehr zu vernachlässigen.

Packen bedeutet heute: Mama und Papa räumen ein (die Taschen) – Kinder räumen aus. Mama und Papa räumen auf (die Wohnung) – Kinder räumen raus. Mama und Papa versuchen sich zu sammeln, Kinder sind total aus dem Häuschen. Sie bekommen wohl mit, dass etwas Besonderes im Gange ist, verstehen aber nicht, worum es geht und schwanken deshalb zwischen Euphorie und Verzweiflung, wenn sie ihr gesamtes Hab und Gut in den Taschen verschwinden sehen und der Papa das zwanzigste Mal am gleichen Tag das Haus verlässt, nur um zwei Minuten später wieder "heimzukommen".

Und woran man alles denken muss! Nicht genug damit, dass das vom Schlafentzug und der ständigen Reizüberflutung in Mitleidenschaft gezogene Mutter-Hirn seit 14 Monaten vor jedem längeren Ausflug original vier (!) Seiten Merkblätter studieren muss – am besten alphabetisch von „A“ – wie Ausweise (übrigens 4 Personen, 3 Nationalitäten in unserem Fall) bis „Z“ – wie Zäpfchen, um einigermaßen sicher zu sein, das Nötigste für den Auslandsaufenthalt im Koffer zu haben, nein – die Mama muss sich deswegen auch noch ständig vom Papa anblöken lassen, wie verkrampft und kontrollsüchtig sie an die Sache rangeht.

Verkrampft und kontrollsüchtig ist die Mama, seit sie einige unschöne Erfahrungen bezüglich der Konsequenzen des unvollständigen Reisegepäcks gesammelt hat. Wie hört sich eine 6-stündige Autofahrt „mit ohne“ Nuggi an? Was, wenn man nur Cola und Kaffee im Proviantkorb hat? Was – wenn man auf der Autobahn erst den kompletten Wagen leerräumen muss, um an die Ersatzkleidung „ganz zu unterst vorne irgendwo“ ranzukommen? (Wo doch das Einräumen schon den halben Vormittag gedauert hat...) Wohin mit der ganzen versifften Kleidung, wenn man keine Rolle mit Mülltüten im Handschuhfach hat? Und wo zu Teufel sind die Feuchttücher und die Kinderlieder-CDs? Fragen über Fragen. Und sie stellen sich immer dann, wenn man sie am wenigsten gebrauchen kann!

Es ist ein Albtraum. Und der endet nicht etwa mit dem Zuziehen des Reißverschlusses an der Reisetasche oder mit dem Klicken des verschlossenen Kofferraumes. Nein, man möchte die Wohnung ja auch nicht in „dem“ Zustand hinterlassen. Mit der abgerollten Klo-Rolle, den Quietsche-Enten in der Toilette und dem umgekippten Schuhschrank könnte man sich vielleicht bei der Rückkehr noch arrangieren.

Was ist aber zum Beispiel mit dem Windeleimer – nach drei Tagen werden die Nachbarn von der Polizei die Wohnung aufbrechen lassen, weil sie vermuten, jemand wäre unbemerkt verschieden – der Gestank von Tod und Verwesung (nebst einigen Drosophila) dringt dezent durchs Schlüsselloch. Oder kommen die Fliegen vom Kaiserschmarrn mit Apfelmus, der noch an den Hochstühlchen der beiden Prinzessinnen klebt, sowie darunter noch verstreut ist?

Kein schönes Bild – ich weiß. Aber das meine ich damit, dass der „Betrieb“ bis zum Starten des Auto-Motors wie gewohnt parallel weiterläuft. In jeder Hinsicht. Und das war wie gesagt nur exemplarisch für vier Din A 4 Seiten "To Do´s" vor dem Aufbruch, bei denen einem, leider nicht nur bildlich gesprochen, bei jedem Schritt Steine (oder Klötze oder Teeflaschen) zwischen die Beine geworfen werden.

Es ist so ähnlich wie bei "Takeshis Castle". Früher fand ich das witzig.  Weil ich dachte, die Kandidaten seien ja selbst schuld, wenn sie sich freiwillig so einer Schikane unterziehen. Heute finde ich das nicht mehr so amüsant. Wer hätte das vermutet…

Heute gelten meine aller herzlichsten Beileids-Bekundungen nicht nur Schwangeren (ich fand – wie schon mehrfach erwähnt – rein gar nichts Schönes an der doppelten Kugelgrippe), sondern auch Familien, bei denen es bald in den Urlaub geht. Ihnen wünsche ich alle Kraft, alle Nerven und allen Humor der Welt, damit sie das Packen zumindest weitgehend ohne posttraumatische Belastungsstörung hinter sich bringen können.
Ich packe meinen Koffer und nehme mit: eine Packung Valium, eine Flasche Smirnoff, meine Koffeintabletten, die Super-Nanny und ein Bündel Nerven extrastark – für die ganze Familie…

PS: Für die mitfühlenden, zartbesaiteten Seelen unter euch, die sich jetzt vielleicht um uns sorgen: Wir sind unbeschadet und (bis auf einige gewohnte Zwischenfälle) ganz gut am Reiseziel angekommen und werden nun die Ferien in vollen Zügen genießen. Bis in neun Tagen.

Da geht es nämlich wieder ans Kofferpacken...